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Wie es wirklich ist

in einer Gruppe mit Corona zu arbeiten

Mein Name ist Michael Hagn, ich bin Gruppenleiter in der heilpädagogischen Kinderwohngruppe Noahs Nest. Hier betreue ich gemeinsam mit fünf anderen KollegInnen neun Jungen und Mädchen im Alter zwischen vier und 15 Jahren.

Wir hatten schon Anfang des Jahres zwei Kinder, die positiv auf Corona getestet wurden. Jetzt im November erkrankten vier Kinder und zwei Betreuerinnen an Corona.
Die gesamte Kinderwohngruppe musste sofort in Quarantäne, die positiv getesteten Kinder mussten für 14 Tage in ihren Zimmern isoliert werden. Zum Glück zeigten die Kinder nur „leichte Erkältungssymptome“.
Es wurden eigene Toiletten und Duschen für die infizierten Kinder festgelegt, die Kinder verbrachten den Tag in ihrem Zimmer, wurden in der Früh von den Erziehern beschult, Nachmittag machten wir Hausaufgaben und den Rest des Tages versuchten sich die Kinder mit Lesen, Basteln, Spielen zu beschäftigen.
Das Essen brachten wir den Kindern auf ihre Zimmer.

Wie ist es in einer Gruppe mit Corona zuarbeiten?
Der grundlegende Unterschied zu unserer ersten Coronaquarantäne ist es, dass die Mitarbeiter nicht mehr in Arbeitsquarantäne mussten, da sie geimpft sind, d.h. wir  durften beim ersten Mal  nur in die Arbeit fahren und wieder nach Hause, keine privaten Einkäufe und Besorgungen erledigen. Dies war rückblickend sehr bedrückend und belastend.
Da es noch keinen Impfstoff gab, war der Kontakt mit den erkrankten Kindern sehr angstbehaftet und belastend und auch deutlich reduziert.
Die Angst selbst an Corona zu erkranken hat sich jetzt durch die Impfung abgeschwächt.
Wir tragen während unseres gesamten Dienstes FFP 2 Masken und können nur in den Pausen oder wenn wir die Gruppenräume verlassen und uns im Freien aufhalten, die Masken abnehmen.
Die langen Dienste mit FFP2 Masken sind sehr anstrengend und kräftezehrend.

Wir müssen auch immer wieder darauf achten, dass die infizierten Kinder, die teilweise sehr jung sind, sich in ihren Zimmern beschäftigen und auch in den Zimmern bleiben, um die anderen Kinder nicht anzustecken.
Trotz der Coronaerkrankung unserer Kinder gehen wir regelmäßig mit Ihnen in Kontakt und versuchen Sie möglichst gut über den Tag zu begleiten.

Regelmäßig müssen wir uns die Hände desinfizieren, lüften, Flächen reinigen und auch darauf achten, dass die Kinder die Hygieneregeln einhalten.
Eine insgesamt sehr herausfordernde und belastende Arbeit für die Erzieher.

Die Kinder haben die Quarantäne in bemerkenswerter Art und Weise angenommen und durchlebt. Die Stimmung in der Gruppe war die meiste Zeit sehr positiv und optimistisch gestimmt. Dafür gebührt unseren Kindern ein großes Lob.

Auch von unseren Vorgesetzten und KollegInnen aus Nachbargruppen erhielten wir großen Zuspruch und Unterstützung, für den wir in dieser Zeit sehr dankbar waren.

Bleibt alle gesund!

 

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